Blausteinsee

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Der Blausteinsee ist nicht nur ein Ort für sportive Aktivitäten, wie Wandern, Fahrradfahren, Schwimmen und Tauchen, er eignet sich auch zum Drohnen fliegen. Auch wenn ein Teil des Blausteinsee bzw. der umliegenden Wälder und Wiesen Naturschutzgebiet ist, darf man auf ca. der Hälfte des Sees fliegen.

Zwischen dem Weg und dem See ist es oft bewaldet, so kann man schöne Fotos aus der Luft machen.

Das Drohnen Fliegen am Blausteinsee kann man im Sommer auch noch mit einem Ausflug zum Örtlichen Badestrand verbinden. Wer mehr Bewegung möchte kann den rund 5,4km langen Rundweg erwandern. Ein Ausflug für die ganze Familie!

© Tobias Pries
© Tobias Pries

Der Blausteinsee in Düren: Vom Braunkohletagebau zum Naherholungsgebiet

Der Blausteinsee bei Düren in Nordrhein-Westfalen ist ein beliebtes Naherholungsgebiet und ein künstlich angelegter See, der durch die Renaturierung eines ehemaligen Braunkohletagebaus entstanden ist. Mit einer Fläche von rund 100 Hektar ist er heute ein attraktives Ziel für Wassersportler, Naturfreunde und Erholungssuchende. Doch die Geschichte des Blausteinsees ist eng mit der industriellen Vergangenheit der Region verknüpft, insbesondere mit dem Braunkohleabbau, der die Landschaft über Jahrzehnte prägte.

Die Anfänge: Braunkohleabbau im Rheinland

Die Entstehungsgeschichte des Blausteinsees reicht zurück bis ins 19. Jahrhundert, als der industrielle Braunkohletagebau in der Region um Düren begann. Diese Region im Rheinland, speziell das nahegelegene Rheinische Braunkohlerevier, war über viele Jahrzehnte ein Zentrum des Braunkohleabbaus in Deutschland. Die Kohle wurde vor allem zur Energiegewinnung genutzt und war ein wichtiger Treiber der industriellen Entwicklung im Rheinland.

Die Gegend um Eschweiler, zu dem das Gebiet des heutigen Blausteinsees gehört, war durch den Tagebau „Zukunft-West“ geprägt, der nach dem Zweiten Weltkrieg ausgeweitet wurde. Der Tagebau förderte große Mengen Braunkohle zutage und hinterließ, wie viele andere Tagebaue der Region, tiefe Eingriffe in die Landschaft.

Schließung des Tagebaus und der Beginn der Renaturierung

Mit der Schließung des Tagebaus „Zukunft-West“ im Jahr 1972 stand die Region vor der Herausforderung, das zurückgebliebene Gebiet neu zu gestalten. Das Loch, das durch den Braunkohletagebau entstanden war, stellte eine ökologische Herausforderung dar, aber auch eine Chance, das Gebiet für eine neue Nutzung zu erschließen.

Die Renaturierung solcher Tagebaulandschaften ist in Deutschland seit Jahrzehnten ein wichtiger Bestandteil des Strukturwandels in den vom Braunkohleabbau betroffenen Regionen. Nachdem der Abbau eingestellt wurde, entstand der Plan, den Tagebau mit Wasser zu füllen und so einen künstlichen See zu schaffen, der sowohl ökologischen als auch wirtschaftlichen Nutzen bringen sollte.

Die Entstehung des Blausteinsees

Die Flutung des Blausteinsees begann im Jahr 1981, als man beschloss, das ehemalige Tagebaugelände in ein Naherholungsgebiet umzuwandeln. Das Auffüllen des Sees dauerte mehrere Jahre und wurde vor allem mit Grund- und Regenwasser durchgeführt. Erst 1994 war der Blausteinsee vollständig geflutet und konnte seiner neuen Bestimmung als Freizeitsee zugeführt werden.

Der See erhielt seinen Namen aufgrund des Blausteins, einer Art Kalkstein, der in der Region vorkommt und für den Bau der mittelalterlichen Aachener und Dürener Gebäude verwendet wurde. Der Name soll an die geologische und historische Bedeutung der Region erinnern.

Der Blausteinsee als Naherholungsgebiet

Heute ist der Blausteinsee ein beliebtes Ziel für Wassersportler, Spaziergänger und Naturliebhaber. Die Umgebung des Sees wurde sorgfältig gestaltet, um eine Balance zwischen Freizeitangeboten und Naturschutz zu schaffen. Rund um den See befinden sich Wander- und Radwege, die Besuchern die Möglichkeit bieten, die landschaftlich reizvolle Umgebung zu erkunden.

Wassersportarten wie Segeln, Tauchen, Paddeln und Angeln sind am Blausteinsee möglich. Besonders Taucher schätzen den See aufgrund seiner klaren Wasserqualität und der Unterwasserlandschaften, die sich seit der Flutung entwickelt haben. Der See bietet auch einen kleinen Badestrand, der im Sommer ein beliebter Treffpunkt für Familien ist.

Naturschutz und ökologische Bedeutung

Neben seiner Rolle als Freizeitsee hat der Blausteinsee auch eine ökologische Funktion. Der See und die umliegenden Flächen bieten Lebensraum für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten. Besonders Wasservögel nutzen den See als Rast- und Brutplatz. Der See ist Teil der größeren Renaturierungsstrategie der Region, die darauf abzielt, ehemalige Bergbauflächen in ökologisch wertvolle Gebiete zu verwandeln.

Die Renaturierung des Blausteinsees und seiner Umgebung steht exemplarisch für den erfolgreichen Wandel von einer industriell geprägten Landschaft hin zu einem Erholungs- und Naturschutzgebiet. Dabei wird versucht, die negativen Umweltauswirkungen des Braunkohleabbaus zu minimieren und gleichzeitig neue, ökologisch wertvolle Lebensräume zu schaffen.

Der Blausteinsee und der Strukturwandel

Der Blausteinsee ist auch ein Symbol für den wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Strukturwandel, der in der Region durch das Ende des Braunkohletagebaus in Gang gesetzt wurde. Nachdem die Region jahrzehntelang vom Bergbau abhängig war, wurden neue wirtschaftliche und touristische Möglichkeiten erschlossen.

Die Umwandlung des Tagebaus in ein Naherholungsgebiet brachte nicht nur ökologische Vorteile, sondern auch wirtschaftliche Impulse. Der Tourismus rund um den Blausteinsee hat sich zu einer wichtigen Einnahmequelle für die Region entwickelt. Lokale Unternehmen, Gastronomie und Freizeiteinrichtungen profitieren von den Besuchern, die den See und seine Umgebung erkunden.

Fazit

Der Blausteinsee ist ein eindrucksvolles Beispiel dafür, wie eine ehemalige Tagebaulandschaft erfolgreich in ein ökologisches und touristisches Zentrum umgewandelt werden kann. Von seiner Entstehung als Folge des Braunkohleabbaus bis hin zu seiner heutigen Nutzung als Naherholungsgebiet spiegelt der Blausteinsee die Geschichte und den Wandel der Region wider. Heute steht er für den erfolgreichen Strukturwandel im Rheinischen Braunkohlerevier und bietet sowohl Einheimischen als auch Touristen eine attraktive Möglichkeit zur Erholung und zum Naturerlebnis.

Einschränkungen

  • Teilweise Naturschutzgebiet

Über den Autor: Tobias Verifiziertes Symbol 1
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