Der Grunewaldturm ist ein Aussichtsturm auf dem Karlsberg im Berliner Ortsteil Grunewald. Am westlichen Waldrand des Grunewaldes an der Havelchaussee 61 gelegen, bietet sich von der Aussichtsplattform in 36 Meter Höhe ein Blick über die Havel.
Geschichte
Im Jahr 1897 beschloss der Kreistag des Landkreises Teltow, auf einen Vorschlag seines Landrats Ernst von Stubenrauch, zur Erinnerung an den hunderten Geburtstag des 1888 verstorbenen preußischen Königs und Deutschen Kaisers Wilhelm I. ein Ehrenmal zu errichten. Auf dem Karlsberg im Grunewald sollte ein Aussichtsturm errichtet werden. Im Sommer 1897 wurde der Baumbestand auf der Kuppe des Karls Berges für den Bau gerodet und die Kuppe selbst planiert. Im Oktober des gleichen Jahres wurde mit dem eigentlichen Bau begonnen. 1,5 Jahre später, am 22. März 1899 war der Bau vollendet und am 9. Juni 1899 wurde der Turm eingeweiht.
Der Grunewaldturm – Ein Wahrzeichen über den Berliner Wäldern
Der Grunewaldturm ist eines der markantesten Bauwerke in den Wäldern Berlins und thront majestätisch über dem Ufer der Havel. Dieser beeindruckende Aussichtsturm, der im Stil der Neoromanik errichtet wurde, bietet Besuchern nicht nur einen atemberaubenden Blick über die Landschaft des Grunewalds und die Havel, sondern ist auch ein Denkmal von historischer und architektonischer Bedeutung.
Geschichte des Grunewaldturms
Der Grunewaldturm wurde zu Ehren des deutschen Kaisers Wilhelm I. errichtet. 1897, neun Jahre nach seinem Tod, begann der Bau des Turms unter der Leitung des Architekten Franz Schwechten, der auch für das berühmte Berliner Anhalter Bahnhof-Gebäude bekannt ist. Schwechten entwarf den Turm im neoromanischen Stil, was ihm eine mittelalterliche Anmutung verleiht.
Am 9. Juni 1899 wurde der Turm feierlich eingeweiht, genau an Wilhelms 100. Geburtstag. Ursprünglich trug das Bauwerk den Namen „Kaiser-Wilhelm-Gedächtnisturm“, doch heute ist er allgemein als Grunewaldturm bekannt. Der Turm entstand in einer Zeit, in der es in Deutschland üblich war, Monumente zu Ehren bedeutender Persönlichkeiten zu errichten, besonders im Hinblick auf die Einigung Deutschlands unter preußischer Führung.
Architektur des Turms
Mit einer Höhe von 55 Metern erhebt sich der Grunewaldturm stolz über die Baumwipfel des umliegenden Waldes. Der neoromanische Stil spiegelt sich in den massiven Rundbögen, den stabilen Säulen und den dekorativen Friesen wider, die den Turm zieren. Eine breite Freitreppe führt zu einem Eingangstor, das den imposanten Charakter des Bauwerks unterstreicht.
Der Turm besteht aus roten Backsteinen, was ihm eine warme und einladende Optik verleiht, die gleichzeitig kraftvoll und monumental wirkt. Das Innenleben des Turms wird von einer Wendeltreppe dominiert, die Besucher zur Aussichtsplattform auf 36 Metern Höhe führt. Von hier aus eröffnet sich ein spektakulärer Panoramablick auf die umliegenden Wälder, den Wannsee und die Havel.
Auf halber Höhe des Turms befindet sich eine bronzene Kaiser-Wilhelm-Büste, die an den ursprünglichen Zweck des Denkmals erinnert. Diese Büste wurde von dem Bildhauer Ludwig Manzel geschaffen und zeigt den Kaiser in voller Uniform.
Der Grunewaldturm als Aussichtspunkt
Die Attraktion des Grunewaldturms liegt nicht nur in seiner architektonischen Bedeutung, sondern auch in der außergewöhnlichen Aussicht, die er bietet. Von der Plattform aus können Besucher weit über das Havelland und die Grunewaldseen blicken. An klaren Tagen reicht die Sicht bis in das Zentrum Berlins, wo das Brandenburger Tor und der Fernsehturm in der Ferne zu erkennen sind.
Die umliegende Natur bietet zudem zahlreiche Möglichkeiten für Wanderungen und Spaziergänge, sodass der Turm ein beliebtes Ziel für Ausflügler und Naturliebhaber ist. Besonders der nahegelegene Haveluferweg lädt zu erholsamen Wanderungen entlang des Flusses ein.
Kulturelle Bedeutung und heutige Nutzung
Der Grunewaldturm hat sich im Laufe der Jahre zu einem festen Bestandteil der Berliner Kulturlandschaft entwickelt. Neben seiner Funktion als Aussichtsturm dient er heute auch als Treffpunkt für Veranstaltungen und kulturelle Events. In unmittelbarer Nähe zum Turm befindet sich ein Restaurant, das Besucher einlädt, den Ausblick bei Speis und Trank zu genießen.
Obwohl der Turm ursprünglich als kaiserliches Denkmal gedacht war, hat sich seine Bedeutung gewandelt. Heute steht er vor allem als Symbol für die Verbindung von Natur und Stadt. Als eines der höchsten Bauwerke im Grunewald zieht er jährlich Tausende von Touristen und Berlinern an, die das friedliche Ambiente des Waldes und die Aussicht genießen wollen.
Der Grunewaldturm ist weit mehr als nur ein Aussichtspunkt – er ist ein Monument deutscher Geschichte und ein architektonisches Schmuckstück, das den Berliner Grunewald mit seiner majestätischen Präsenz bereichert. Mit seiner historischen Bedeutung und seiner einmaligen Lage über der Havel bietet er sowohl Einheimischen als auch Besuchern einen Rückzugsort, der Ruhe, Natur und Geschichte miteinander vereint. Egal ob als Ziel für einen entspannten Tagesausflug oder als kulturelles Highlight, der Grunewaldturm ist ein unverzichtbarer Teil der Berliner Landschaft und ein wahres Wahrzeichen der Stadt.
Einschränkungen
- Keine
- Es gelten Örtliche Gesetzte
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